Dokumentenvorlage vs. Charakterauswahl

Mich lässt die Idee von der Gestaltung eines UserInterface eines Textverarbeitungsprogramms analog zu einem Spieldesign nicht mehr los. Also Zeit über den Einstieg nach zu denken.

Was steht zu Beginn eines Spieles an? Im MMORPG Herr der Ringe Online ist dies die Charakterauswahl und die Detailgestaltung der Spielfigur.

Was steht zu Beginn eines Dokumentes an? Auswahl der Art des Dokumentes und damit implizit die Formatvorlage (ist nicht immer deutlich erkennbar, wird aber dennoch später ersichtlich).

Stellen wir nun den Auswahl und Gestaltungsprozess aus dem Spiel einer Textvorlage gegenüber:

Spiel: Neuer Charakter — > Rasse (Mensch, Elb, Zwerg, Hobbit) –> Klasse (Waffenmeister, Barde, Jäger etc.) –> Details (Aussehen)

Dokument: Neues Dokument –> Vorlage (Bericht, Brief, Memos etc) –> Format (Standard, Überschriften, etc.) –> Details (Zeichen, Absatz, Formatierungen)

Der erste grundsätzliche und augenscheinliche Unterschied ist der Prozess an sich. Im Spiel wird der User durch die einzelnen Stufen geführt, Erklärungen zu den Auswirkungen werden eingeblendet und die Auswahl muss getroffen werden. Dies ist natürlich nicht mehr der Fall, wenn ein Charakter wieder-/weiterverwendet wird. Dies ist eine Differenzierung, die dem Objekt Charakter/Text geschuldet ist – eine Spielperson dient über einem längeren Zeitraum als Basis einer kontinuierlichen Weiterentwicklung, ein Textdokument wird zumeist erstellt und danach in den meisten Fällen nicht mehr bearbeitet.

Im Dokument sind die einzelnen Schritte nicht konsolidiert an einer Stelle zu finden, sondern in unterschiedlichen Menüpunkten und an verschiedenen Stellen im GUI. Dabei steht natürlich im Vordergrund, dass ein Textdokument schnell in der Bearbeitung sein soll, ohne großartige Gestaltungen im Vorhinein zu treffen.

Dennoch können Elemente aus dem Spieldesign übernommen werden und die User Experience Erfahrung bereichern bzw. Änderungen besser und übersichtlicher darstellen. Sehen wir ein paar Skizzen, wie sich die Dokumentenvorlage/-auswahl an der Charaktergestaltung orientieren kann:

Der Screenshot zeigt links die vorhandenen Rassen (Mensch männlich, Mensch weiblich etc), in der Mitte die Figur der selektierten Auswahl von links in der Vorschau und rechts im Kasten werden Details und Auswirkungen auf die Klassenwahl (inklusive Film) gezeigt. Der User bekommt einen Eindruck, wie seine Spielfigur in der Welt anhand des Hintergrundbildes möglicherweise wirken wird. In der Mitte am unteren Rand hat der User noch die Möglichkeit, die Figur zu drehen und näher/weiter weg zu zoomen. Damit ist eine Rundumbetrachtung möglich. Weitere Elemente wie „Beenden“, „Abbrechen“, „Optionen“ und „Weiter“ sind ebenfalls am unteren Ende angesiedelt.

Analog dazu könnte die Wahl der Dokumentenvorlage folgendermassen aussehen:

Die Darstellung ist nur eine Skizze, aber mit ein wenig design-Phantasie könnten hier die Elemente wie im Spiel angeordnet werden: links die Auswahl der Dokumentvorlage, in der Mitte entweder eine Allgemeinvorlage oder ein bereits bestehendes Dokument der selben Art, rechts eine kurze Beschreibung und eine Vorschau der zu ändernden Elemente. Die Navigationsschaltflächen am unteren Rand führen entweder weiter zum nächsten Schritt oder zum Abbruch. Natürlich ist der Feinschliff ausständig, aber ich kann mir bei der Auswahl der Vorlagen in der linken oberen Box sehr gut vorstellen, dass die Voransicht (eigentlich die klassische Seitenansicht eines Textdokumentes) ähnlich dem Coverflow von Apple die Anzeige wechselt.

 In der nächsten Ansicht wird im Spiel die Klasse des Avatars ausgewählt. Abhängig von der zuvor selektieren Rasse stehen manche Klassen nicht zur Verfügung oder werden extra für diese Rasse angezeigt. Dabei unterscheidet sich die Darstellung und die Anordnung der Elemente kaum bzw. nicht von der Ansicht zuvor:

Analog dazu können bei einem Dokument die unterschiedlichen Stile, die je nach gewähltem Dokument zur Verfügung stehen, angezeigt und selektiert werden. Dabei werden die markierten Möglichkeiten sofort in der Dokumentenvorschau angezeigt:

Interessanter wird es nun bei der Gestaltung im Detail. Hier bietet das Interface neue Elemente zur individuellen Gestaltung der Spielfigur, die sich direkt auf die Darstellung auswirken und somit dem User das Ergebnis seiner Manipulation sofort zeigen.

Beachtenswert ist in diesem Schritt auch die veränderte Anzeige in der Mitte. Die gestalterischen Eingriffe können nur an bestimmten Positionen der Figur vorgenommen werden und ebendiese Ausschnitte werden herangezoomt und dem User so präsentiert, dass auch kleinere Änderungen ersichtlich werden.

Eine ähnliche Vorgangsweise scheint auf für Dokumentgestaltung hilfreich. Leider kann ich hier nur beschränkt die Visualisierung aus dem Spiel übernehmen aber ich denke, einen ersten Eindruck kann dieses Scribble doch geben:

Klarerweise macht es keinen Sinn, die Funktionen 1:1 zu übernehmen, aber eine Anlehnung an eine visuell kräftigere Ausdrucksform kommt so manchen User entgegen. Auch ist die Seitengestaltung im seltensten Fall das Erste, das gemacht wird, wenn ein Dokument erstellt wird. Also haben wir unterschiedliche Ankerpunkte im Prozess, in dem eine Dokumentengestaltung notwendig ist. Bei einem Spiel ist das nur am Beginn nötig, danach passieren Änderungen auf einer anderen Ebene. Im Textbereich kommt es vor einer Veröffentlichung bzw. vor einem Ausdruck zur Layout Adaption.

Die nächsten Artikel zu diesem Thema werden Menübefehle und die GUI Gestaltung bei der Arbeit an den Inhalten behandeln.

Ich freue mich über jedes Feedback, denn nur in der Kommunikation entstehen weitere Gedanken und Ideen, wie eine alternative Textverarbeitung aussehen könnte.

There and Back Again – Kapitel II

Im zweiten Kapitel geht die Reise von Bilbo, den Zwergen und Gandalf in Richtung Elronds Haus, der letzten Zuflucht bzw. Rivendell und durchqueren die „einsamen Lande“. Dieses Gebiet ist bei Herr der Ringe nicht so schnell in einem Kapitel durchreist, sondern hier spielen sich diverse Dramen ab:

Gandalf, der nicht im Tänzelnden Pony auf die Hobbits wartet, die Bekanntschaft mit Streicher, der erste Angriff der Nazgul, der Weg zur Wetterspitze, der dortige Kampf mit den Ringgeistern, die Verletzung Frodos und dann die spektakuläre Flucht nach Bruchtal.

Im kleinen Hobbit ist dieses Gebiet recht schnell durchquert, nur die bedrohlichen Festungen auf dem Weg finden Erwähnung. Ein Detail, das ich besonders gut im Spiel „Herr der Ringe Online“ umgesetzt finde: dort gibt es die Bilwissfeste gegenüber der einsamen Herberge (Minas Eriol), die Wetterspitze, die Feste Guruth (ein Stützpunkt für SpielerInnen), die Ruine westlich davon, in der Halborks ihr Unwesen treiben, die Ruinen südlich der Feste, in der Orks hausen, eine Grimmhandfestung im westlichen Süden usw.

Diese bedrohlichen Stätten wirken wie im kleinen Hobbit düster, verlassen und gefährlich… „old castles with an evil look“. Da ist es schön, dass es auch noch glückliche Orte gibt, wie das Gasthaus „Green Dragon Inn“ im Auenland.

Übrigends kann man im Spiel auch die Trolle Bill, Tom und Bert besuchen, welche versteinert zwischen den Bäumen stehen. Auch Frodo und seine Begleiter kommen an ihnen vorbei, allerdings ist Frodo zu dieser Zeit schon von der tiefen Wunde der Morghulklinge in einem kritischen Zustand: bemerkt er die steinernen Spuren des Abenteuers seines Onkels?

4 Things about me

Im Mai bekam ich ein Mail eines Freundes, welches mehrere Fragen zum Thema „4 Things about me“ beinhaltete. Normalerweise mag ich solche Mails nicht, die Idee war aber fein, da man so ein bisschen was über seine Freunde und Bekannten erfahren kann.

Hier ein Auszug aus meinen Antworten:

Things I am looking forward to this year:

1. finishing my studies next week and holydays afterwards
2. getting a new job
3. putting on my armor and fighting again
4. killing the baby-balrog in Lord of the Rings Online Game *gg*

Wie geschrieben, waren das meine Antworten im Mai 2008. Nun ist es Jänner 2009 und ich finde, es ist Zeit ein Resumee über diese Ziele zu ziehen.

1. finishing my studies next week and holydays afterwards

Nun… mein Studium habe ich abgeschlossen, sogar mit gutem Erfolg und die Sponsion im Kreise meiner Familie war eines der Highlights des Jahres 2008, denn nicht nur die Familie war dabei (sofern es möglich war) sondern auch Freunde und meine Liebe.

2. getting a new job

Ein Ziel das schneller erreicht wurde, als ursprünglich geplant. Seit Dezember habe ich einen neuen Job, der mich täglich mit neuen Herausforderungen in einem komplett unbekanntem Unfeld fordert.

3. putting on my armor and fighting again

Auch das habe ich geschafft: So war ich im Herbst bei meinem Ritter und habe dort wieder mal nach langer Pause einen Nachmittag in Rüstung verbracht und eigentlich… gings nicht so schlecht!

4. killing the baby-balrog in Lord of the Rings Online Game *gg*

Hm… da muss ich passen 🙂 Bis jetzt hab ich den Balrog der Spalte in der „Herr der Ringe Online“ nicht zu Gesicht bekommen. Macht nix, das Jahr 2009 hält auch hier noch einiges mit der Erweiterung „Minen von Moria“ bereit.

2009 beginnt spannend und sollte so weitergehen – ich freu mich schon!

Ein Jahr bei den „Kriegern“

Heute ist doch ein Jubiäum. Ein Jahr bin ich nun ein Mitglied in der Gemeinschaft „Die Krieger Morias“ – einer Spielersippe auf dem Server Vanyar beim Spiel „Herr der Ringe Online“. Ein Jahr durfte ich gemeinsam mit den anderen Mittelerde erkunden, Aufgaben lösen und den einen oder anderen Raid nach Ruhm und Ehre mitmachen.

Absolutes Highlight ist und war das Treffen vor einigen Wochen in der Nähe von Köln, als wir uns – zumindest ein Großteil unserer Gemeinschaft – persönlich zum ersten Mal gegenüber standen und einen sehr fröhlichen Abend verbrachten.

Nun sind die Minen Morias herausgekommen und ich werde die Zwergenstätte mit den Kriegern besuchen, erkunden und erobern. Auf viele nette Stunden mit Freunden online.

Die Minen von Moria

Bald ist es soweit: „Die Minen von Moria“ kommen als erstes kostenpflichtiges Add On zu Codemasters „Herr der Ringe Online“. Die Gefährten sind mittlerweile von Bruchtal aus aufgebrochen und ziehen in Richtung Caradras, dem schneebedeckten Pass.

Mein Zwergenbarde freut sich schon unheimlich auf den Tag, an dem er in seine Heimat, die Höhlen von Moria zurückkehren kann, egal welch furchtbare Kunde von dort nach Bruchtal drang. Endlich die grossen Hallen und die tiefen Minen erkunden, selbst die wunderbaren Bauwerke aus der Hochzeit der Zwerge sehen und vielleicht selbst den einen oder anderen Brocken Mithril bergen… das sind die Sehnsüchte des Wilfridingson, ein stolzer Krieger Morias, einer tapferen Gemeinschaft auf dem Server Vanjar.

Auch die neuen Instanzen und deren Zusammenlegung zu Clustern klingt wirklich nett. Ich frage mich nur, ob ich Mitstreiter finden werde, wenn alle bereits ihre Setteile zusammengesucht haben. Also meiner Meinung nach wird der Wiederspielwert sinken, wenn die notwendigen Teile für die Abschlussinstanzen gefunden wurden. Aber auch hier lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.

Erfreulich viele Videos zu den Gebieten findet man vorab im Netz. Die ersten Eindrücke sind wirklich überwältigend und ich kann es kaum erwarten, durch das Hulstentor zu schreiten und die Dunkelheit zu erleben. Vor allem nachdem ich den Artikel über das Artwork gelesen habe…

Also auf nach Moria!

PS:Zusätzlich kommt ein neues Headset und hoffentlich mit der Vorbestellung der Key für ein Life-time Abo *freu*